Wie alle grünen Landpflanzen bilden auch die Bäume die zum Wachstum notwendigen Stoffe in ihren Blättern. Man nennt diesen Prozess Photosynthese oder Assimilation: eine komplexe chemische Reaktion, bei der mit Hilfe der Sonnenenergie Kohlendioxid aus der Luft sowie ans dem Boden aufgenommenes Wasser in Stärke- und Zuckerverbindungen umgesetzt werden. Diese Reaktion findet in Anwesenheit von Chlorophyll statt, jener grünen Substanz, die Blättern ihre charakteristische Farbe gibt.
In ein Blatt hinein gelangt Kohlendioxid durch kleine Spaltöffnungen, die man auch als Stomata bezeichnet. Das Wasser aber hat einen langen Weg vom Boden bis zur chemischen Fabrik im Blatt zurückzulegen. In die Wurzeln kommt es durch die Wurzelhaare auf dem Wege der Osmose, dies ist der Durchtritt von Wasser aus einer Lösung mit niedriger Salzkonzentration, wie sie normalerweise im Boden vorhanden ist, in eine höher konzentrierte Salzlösung, wie sie die Wurzelhaarzellen enthalten. Das Wasser steigt darin durch das Xylem oder Splintholz bis in die Baumkrone hinauf. Außer dem Wassertransport hat der Holzkörper jedoch noch andere wichtige Aufgaben zu erfüllen. Er muss Stamm und Krone festigen und stützen und die von den Blättern gebildete Nahrung speichern. Von den Blättern aus werden die Nährstoffe in alle Teile des Baumes in gelöster Form durch die Innenrinde, das Phloem, transportiert und entweder sofort verbraucht oder während der Vegetationsruhe für die nächste Generation des Neuzuwachses gespeichert. Neues Holz wird von einer dafür spezialisierten Zellschicht, dem Kambium, erzeugt, die zwischen dem Holz und dem Phloem hegt, Diese Kambialschicht umschließt völlig die lebenden Teile des Baumes. In Zeiten aktiven Wachstums teilen die Zellen des Kambiums und scheiden nach innen Holzzellen, nach außen neue Rinden- oder Phloemzellen ab. Auf diese Weise wird eine neue Holzschicht an den vorhandenen Holzkern angelagert.
Herrschen während einer Periode des Jahres ungünstige Wuchsbedingungen, weil es zu kalt oder zu Zuwachszonen angelagert, die als Jahresringe zu erkennen sind. Bäume, die in Gebieten ohne Vegetations- und Ruheperioden, etwa in den Tropen, wachsen, bilden keine Jahresringe in ihrem Holz.